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Freitag, 20. März 2020

Das Freitagsritual: Ein Tag in der Krise. Bärlauch. Frühling und Stille.


Hallo ihr Lieben da draußen (oder momentan wohl eher "da drin", zuhause..),



Es ist grade nicht ganz so leicht Gedanken zu fassen und ich habe mich einfach auch mal aus den sozialen Medien ein wenig zurückziehen müssen, weil momentan wohl niemand so genau weiß was in den nächsten Wochen passiert und wie sich das auf uns alle auswirken wird. Weil ich es mich aber in letzter Zeit sehr getriggert hat, dass überall Panik ausbrach und es mittlerweile kein anderes Thema mehr gibt, weil es so präsent ist und uns alle ganz schön einschränkt, bleibe ich jetzt krisenfreie Zone und benutze auch besagtes Wort NICHT.
Das soll nicht heißen, dass ich das alles auf die leichte Schulter nehme, aber ich brauche etwas Abwechslung. Keine Flucht vor der Realität, aber einen Ort, an dem noch alles normal ist. An dem ich mich wohlfühlen kann. Und das war in all meinen Krisenzeiten der Vergangenheit IMMER der Blog. Hier. Mein Ort der Inspiration, Gedanken und Kreativiät. Hier muss ich nichts verarbeiten, sondern bloß sein.

Das bedeutet, ich versuche so viel Zeit wie eben möglich einfach HIER zu verbringen. Mir mal wieder einen kreativen Space zu bauen, der irgendwie die letzten Jahre etwas zu kurz kam. Es erwarten euch also einfach wieder mal ein paar Texte, Gedanken und Fotos, die ich versuche zu produzieren. Zum Glück geht das auch eingeschränkt ziemlich gut. 

Heute Morgen zum Beispiel bin ich aufgewacht als mich die ersten Sonnenstrahlen auf der Nase kitzelten und wusste irgendwie HEUTE ist es nochmal Zeit für mein Freitagsritual. Eine Stunde im Wald. Und den Frühling endlich erkunden! So einfach.


Ich habe mir meinen ersten Kaffee des Tages, und übrigens auch den wichtigsten, mit ins Bett genommen und die Sonne genossen. Einfach mal eine Weile zwischen den salbeigrünen frischen Laken entspannt und nachgedacht. Über Schönes. Über das Privileg trotzdem, von zuhause aus arbeiten zu können. Über den Frühling und wie viel Glück wir mit dem Wetter gerade haben. Über Tassen und wie schön meine neue ist. Darüber, dass das alles auch wieder vorbei geht. Und wie das im Leben so ist - nach Krisen geschehen IMMER unverhofft ganz tolle Dinge, die dich absolut für schlechte Zeiten entschädigen. Und darauf freu ich mich so arg!

Morgens fällt die Sonne immer ganz wunderschön in unser Schlafzimmer und ich genieße das momentan sehr. Ich habe das Fenster aufgerissen und den Vögeln zugehört, denen das alles gar nichts ausmacht. Die Natur erwacht und ich hoffe sie erholt sich mal ein wenig. Während wir entschleunigen gibt sie Vollgas. Und da hab ich plötzlich dieses Kribbeln gespürt, das war schon lange nicht mehr da. So ein Jucken in den Nerven, ein freudiges. Wenn eine Inspirationswelle anrollt. Ich hab mich angezogen und bin mal raus. Spazieren. Das darf man. Zum Glück!


Meine Mama, die momentan auch als Selbstständige nicht arbeiten kann, weil das viel zu risikoreich wäre, leistete mir heute Gesellschaft. Und das finde ich absolut in Ordnung. In unserer ländlichen Gegend begegneten wir auch nur einem einzigen Hunde-Herrchen. Ich packte mein Weidenkörbchen und auf die Suche nach Bärlauch ging´s! Davon möchte ich nämlich mehr als gerne Pesto machen, mehr Frühling kann man ganz sicher nicht auf der Zunge haben! Die giftigen Maiglöckchen sehen jedoch ganz genauso aus und blühen auch fast zur gleichen Zeit - um die nicht zu verwechseln riecht man einfach an den Blättern. Ein zarter knoblauchartiger Duft verrät den leckeren Bärlauch...

Leider haben wir nicht wirklich viele Blätter gefunden, dafür aber einen ganz guten Spot am Bach entdeckt - die mögen es nämlich moorartig, feucht und gerne schattig - und dabei sogar ein Pflänzchen mit Wurzeln ausgegraben. Das wächst jetzt hoffentlich im Garten an und beschert uns eine kleine Grundversorgung!

Und während wir so durch den frühlingshaft werdenden Wald liefen, war ich einfach mal eine Weile sehr sorgenfrei. Und dankbar, dass die Natur noch ein Ort ist, der Freiheit zulässt. Wo alles ist wie immer. Und zwischen ersten Trieben, Zweigen und Moos, fühle ich mich immer noch am meisten wie ich selbst! Das ist das kleine bissche Hoffnung das man ab und an braucht. Egal wann. Und jetzt bin ich aktuell ein klein wenig weniger überfordert und ganz optimistisch, dass bald alles besser wird...






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