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Donnerstag, 9. Februar 2017

LLP Column: No one is you - that is your superpower!


Heute geht es in meiner Kolumne vor allem um mich selbst. Denn darum geht es hier zwar bildlich gesehen oft, aber im Alltag sieht das bei mir ganz anders aus. Der Blog ist der Ort, an dem ich ganz ich selbst sein kann - in meinem Leben gibt es aber noch einige Bausteine und vor allem Baustellen, die mich beim Ich-Selbst-Sein hindern! Diese Kolumne dreht sich um Selbstliebe - nach dem Sprung...


" Ich bin 17. Gerade zum ersten Mal in diesem einen Club, mit Freunden, die ich ewig nicht gesehen habe und mit vielen Leuten, die noch nie ein Wort mit mir gesprochen haben. Aber Alkohol lockert das Mundwerk und zum ersten Mal ist es mir so richtig egal was die anderen von mir denken. Ich drehe mich, habe dieses rote Kleid mit den Volants am Ausschnitt an und fühle mich das erste Mal so richtig gut - so richtig selbstbewusst. Und bereue es am Montag, als ich den Flur betrete, in dem unser Kunstraum liegt, und spüre die Blicke auf mir. Und da ist sie wieder, die kleine Maus. Und sie piepst ihr "Hi" in die Runde und vergräbt sich in ihrem Smartphone." 

Genauso war es so oft. So oft, dass ich mich nicht getraut habe. Dass ich wusste wie die anderen schauen würden und mich dann einfach nicht bewegt habe - wer nichts sagt, kann auch nichts Falsches sagen. Und das wurde mehr als einmal, mehr als zweimal missverstanden. 
So, dass ich am Ende so ziemlich alleine da stand. Und das war okay, weil ich es nicht ertragen konnte, dass geredet wird - schon wieder! Kein Aufsehen erregen, sich selbst schützen. 

Lange habe ich mich selbst nicht gesehen!

Lange habe ich nicht erkannt was ich kann & wer ich eigentlich bin. Und mit Sicherheit bin ich auch heute noch lange nicht an dem Punkt angelangt, an dem ich von mir selbst sagen kann, dass ich gut so bin wie ich bin. 
Den ersten  Schritt in meine richtige Richtung habe ich wohl beim mündlichen Abi gemacht. Ganz unbewusst, weil ich wusste, dass es jetzt vorbei ist - dass ich mich jetzt selbst befreien kann aus diesem Umfeld das ich Jahre lang täglich um mich hatte und das mich letzten Endes zerfressen hat, eingeengt hat, weil ich es zugelassen habe. Als ich aus der Prüfung kam, alles hinter mir hatte und wusste, dass meine größte Angst durchzufallen in Chemie, jetzt endlich von mir abgefallen war, da war ich einfach glücklich! Vielleicht war es der bis jetzt glücklichste Moment meines Leben und ich habe hemmunglos geweint. Ich war so erleichert, so stolz auf mich selbst und zum aller ersten Mal in meinem Leben war es mir egal was alle anderen von mir dachten! 
Ich lief diesen Korridor entlang und alle starrten mich an. Ich grinste zurück, die Tränen liefen über meine Wangen und ich bekam plötzlich Zuspruch von Menschen, die ich meine ganze Schulzeit über gemieden hatte. Ein wunderbares Gefühl!

Ich wusste, dass jetzt mein Leben beginnt, weil ich mich nach niemandem mehr richten muss. - Inwiefern ich das auch verwirklicht habe, ist wohl einen anderen Beitrag wert, aber darum soll es hier jetzt nicht gehen. Ich glaube ich war immer ein Mensch, der Harmonie gesucht hat. Ich weiß noch heute, dass ich mich eines Tages mit meiner besten Freundin auf der Grundschule zerstritten hatte, wohl wegen einem Blödsinn, den wir am nächsten Tag schon vergessen hatten, und dieser Tag ist mir immernoch im Gedächtnis. Weil dieser Streit für mich die Welt bedeutete, weil sie aus den Fugen geriet und ich nicht klar kam mit dieser Ungewissheit und vor allem der Unruhe in meinem Leben. Wie schon gesagt, am nächsten Tag war der Streit einfach beigelegt, wie Kinder das so machen, aber noch heute weiß ich wie ich mich fühlte. 
Die letzten Schuljahre waren geprägt von Streits und letztendlich war ich immer diejenige, die am meisten darunter litt, ohne, dass die anderen das so wahrnahmen. Mein Problem war und ist nämlich: Wenn eine Person, die mir nah steht mit mir in einen Konflikt gerät, dann mache ich schnell dicht - versuche die Situation nicht an mich heran zu lassen, weil sie mich so sehr verletzt, dass ich es nicht ertrage mich damit auseinander zu setzen. Ich weiß, dass das falsch ist - und auch darüber werde ich demnächst schreiben, weil es um Dinge geht, die ich nie ausgesprochen habe und doch gerne sagen will! Mein Selbstbewusstsein war nie groß, aber die Pubertät machte es noch viel kleiner, nahezu inexistent und das hat mich traurig gemacht, sehr oft.

Irgendwann in der Vergangenheit - ich weiß nicht wann - da habe ich mich ein wenig gefunden! Da habe ich irgendwann einmal für einen kurzen Moment erkannt, dass ich vieles kann und einiges davon besser als andere. Und an diesen Moment erinnere ich mich ab und an!

Jeder von uns ist einzigartig. Und das ist gut so. Niemand denkt, fühlt, erlebt, sieht und erkennt wie ein anderer! Wir können uns ähnlich sein, aber ein anderer Mensch kann niemals das sein, was du bist. Denn du bist du! Das ist deine Stärke!

Einzigartige Talente machen uns besonders. Und ich habe in den 22, fast 23 Jahren, die ich jetzt lebe schon viele der Talente erkannt, die mich ausmachen. So war ich immer gut im Einfühlen, ich kann zuhören wenn ich will, ich bin zuverlässig und ich weiß was mir wichtig ist. Und darauf baue ich auf. - Und ich habe Fehler, die nur ich so mache. Wie ein Fingerabdruck können Menschen, die mir nahe stehen erkennen, wer diesen Fehler begangen hat. Nämlich Ich! Und diese Fehler mache ich immer wieder, bis ich sie erkenne und in Stärken umwandle. 
So empfand ich es zum Beispiel immer als Fehler vorsichtig zu sein, Chancen erstmal zu überdenken und dann nach Bauchgefühl zu handeln, weil ich dadurch schon viele Dinge abgelehnt habe, die mir vielleicht gut getan hätten. Aber ich glaube an Vorbestimmung und oftmals hätten sich genau diese Chancen nach einiger Zeit als falsch heraus gestellt und ich erkannte diese Eigenschaft als Geschenk und nicht mehr als Fehler! Und auch darauf kann man auch aufbauen.

Mein Leben ist ein unfertiges Projekt. Wie bei jedem Menschen, aber das vergesse ich zu oft und dann falle ich in dieses Loch, bemitleide mich selbst (und darin bin ich Weltmeisterin!) und ziehe mich zurück. Dabei geht es uns allen so wenn wir ehrlich sind! Aber genau daraus können wir unsere Stärken ziehen! - Nicht umsonst sagt man: Was uns nicht umbringt, macht uns stärker! Denn ab und an hat das Leben Prüfungen für uns, an denen wir wachsen sollen. Denn nichts ist schlimmer als Stillstand!

No one is like you, that is your superpower! 


Damals, als Kind gab es diese Serie auf KIKA - Schloss Einstein. Und ich erinnere mich an diese Szene, in der eine Betreuerin dem schüchterndsten Mädchen der Schule Mut machte, in dem sie erzählte wie still sie früher selbst gewesen war. Und da stand diese starke, mutige und selbstbewusste Frau, die ich bewunderte und zu der ich hinauf sah und ich wusste: Irgendwann will ich auch so sein! Wenn sie es geschafft hat anders zu sein, dann schaffe ich das auch! Und ich lauschte den Tipps ganz genau und kam zu dem Entschluss, dass ich jeden Tag eine Sache machen musste, vor der ich mich wirklich fürchtete. Um stark zu werden, mir selbst zu vertrauen zu lernen.
Daran denke ich noch heute.
Und auch mit fast 23 sitzt da oft das kleine stille Mädchen mit den großen Augen, das immer zuhört, aber nie äußert was es denkt. Und dann sehe ich diesen Ausschnitt der Kinderserie vor mir und werde zu der Frau, die weiß was sie will und was sie kann.

Das klappt nicht immer, aber auch daran kann und werde ich arbeiten!
Denn Glücklichsein ist eine Mischung aus Arbeit, Vetrauen, einer Prise Glück und Zufriedenheit.









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