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Freitag, 15. November 2019

Entdeckerin: Von Blaubeerfunden & ganz neuem Lebensgefühl!



"Es ist wieder Freitag. Momentan komme ich unter der Woche zu gar nichts. Und ich will auch zu gar nichts kommen, denn ich merke, ich habe mir einfach wieder zu viel zugemutet und dann steht die Kreativität absolut still. Dann flüchte ich mich in Impulskäufe und fühle mich die ganze Zeit schuldig, weil ich meine eigenen Prinzipien verrate und mich nicht auf das konzentriere was wirklich wichtig ist - glücklich sein, meine Ziele erreichen!
Ich möchte JETZT Schluss damit machen. Jetzt erkennen, dass es so viel mehr gibt als das strikte Befolgen von allem was alle tun. Ich bin ganz allein für mein Glück verantwortlich." 


All das ging mir heute Morgen durch den Kopf als ich meinen warmen Körper aus dem Bett schälte, barfuß ins eisige Bad tapste und mich fragte warum ich jetzt gehe. Warum ich nicht hier bleibe wo es warm ist, ich geborgen bin und wir dann gleich zusammen aufwachen und den heißen wohltuenden Kaffee in der Küche genießen können. Dabei auf den Baum im Garten schauen, der langsam im Wind wiegt, seine letzten knallgelben Blätter verliert. Mitte November. Wo ist das Jahr hin?....
Vielmehr zog ich mich an, putze die Zähne, kämmte die Haare und packte mich warm ein. Warum? Weil ich das brauche. Das hier. Raus gehen und verstehen wer ich bin. Wo ich bin. Heimat. Entdecken was vor mir liegt. Jedes kleine bisschen. Denn nur wenn ich mit mir im Reinen bin, kann ich erkennen was ich will. Was aus mir werden wird. Und vor allem, dass ich doch gar nicht erst zu etwas werden muss, um jemand zu sein. Ich bin. Schon immer...


Gerade fühle ich mich wieder so gefangen in diesem System in das ich nicht reinpassen will. In Druck und Aufgabenerledigen und ich sträube mich so sehr dagegen alles so zu machen wie es von mir erwartet wird. Vielleicht geht das jedem so, vielleicht ist das normal und ich weiß, dass ich die Konsequenzen für ein anderes Handeln gerade einfach nicht gezogen bekomme. Dass ich eigentlich schon genau das will was es ist, aber irgendwie auch nicht. Und zwischen all dem Grübeln und Hinterfragen was der Sinn davon ist was ich gerade tue, habe ich Blaubeeren gefunden. Also, keine Beeren mehr. Dafür ist es zu spät im Jahr, aber im Juni komme ich wieder und schaue, ob ich welche ernten kann. Zwischen all den negativen Gedanken, die mein Hirn fast zum platzen brachten, habe ich mal wieder etwas Wesentliches gefunden. Eine Kleinigkeit, die mich daran erinnern sollte was wirklich wichtig ist. Was zählt ist das was ich daraus mache! Mein "eigenes Ding". 


Und so gibt es hier heute kein Wunder, keine wunderbare Erkenntnis, keinen Rat oder Mehrwert für dich als Leser, sondern nur eins: Eine Empfehlung. Dich selbst finden zu gehen. In den Wald zu gehen. In die Wiesen, morgens bei Nebel. Raus aus der Stadt, tief rein in die Seele deines Landes. Mach dich selbst zur Priorität. Nimm dir Zeit. Bitte nimm dir Zeit, für all das...


Heute war ich ganz und gar nicht entspannt im Wald. Im Gegenteil, jedes Geräusch brachte mich zum Umdrehen, zum Erstarren und Lauschen. Ob sich da etwas nähert. Und jedes Mal wenn das passierte merkte ich, dass ich es war, die das Geräusch auslöste. Mit meinen Schuhen im Laub, auf knackenden Ästen. Es ist doch faszinierend, wie der Wald alles aufnimmt was ich fühle und es mir wieder gibt. Mir vor Augen führt. Meine Angst und Anspannung in eben dies umwandelt und mir dann zeigt, dass nur ich es bin, die mir im Weg steht. Es macht alles einen Sinn. Ich muss lauschen, achten. Und dann erkenne ich, dass alleine ich ein Problem sehe, dass alleine ich es bin, die sich ein Knacken einredet. Und all die Waldbewohner schauen auf mich herab, aus ihren Astlöchern, ihren Ästen und blicke durch die Büsche hindurch. Sie fragen sich was mir so eine Angst macht. Warum ich laufe, renne, wie eine Gejagte. Obwohl ich doch die Jägerin sein müsste. - und weißt du was? Da liegt der Schlüssel! Ich will keine Jägerin sein. Aber was ich sein will, das erschließt sich mir einfach gerade nicht. Und das werde ich heraus finden, genau so...


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5 Kommentare

Tanja hat gesagt…

Ich finde du siehst wahnsinnig gut aus auf den Bildern, muss ja auch mal gesagt werden ;) Dir stehen solche Stirnbänder so gut, ich wünschte ich könnte das auch tragen. Die Bilder an sich finde ich toll, weil sie teilweise so schön düster sind. Und auch der Text ist sehr tiefgründig, ich mag deine Gedankengänge und kann mich da echt wieder finden. Toll gemacht!

Anonym hat gesagt…

sehr sher schön!

Elisabeth-Amalie hat gesagt…

Du hast wieder so schöne/ergreifende Worte und Musik gefunden. Übrigens mag ich deine Bilder sehr und auch die Bearbeitungsweise. :) Also mir geht es momentan auch so. Ich nehme mir so viel vor, dass mir immer etwas der Kopf schwirrt und ich letztlich ganz schön kaputt bin. Ich muss lernen, mir alles etwas einzuteilen und auch Kraft aufzusparen. Ist manchmal einfacher gesagt als getan. Und wenn ich am Ende noch wüsste, was ich denn wirklich will, wäre das auch mal ganz toll. :D


Liebst Elisabeth-Amalie von Im Blick zurück entstehen die Dinge

S.Mirli hat gesagt…

Ich mag ganz besonders den Satz "ich muss niemand werden, ich bin schon jemand", das ist eine Erkenntnis, die ganz vielen Menschen fehlt. Ich liebe deine Texte, weil ich mich in so vielem wiederfinde bzw. ganz ähnliche Erfahrungen gemacht habe und eines kann ich dir sagen, manchmal dauert es etwas länger, bis man findet, wer man schon immer war. Bei mir hat es ziemlich lange gedauert, aber das ist auch gar nicht schlimm, weil es sowieso schon immer da ist und irgendwann findet es dich. Alles, alles Liebe, x S.Mirli
https://www.mirlime.at

Ricarda hat gesagt…

du hast so ein Talent einen mitzunehmen und abzuholen! Ich finde das so schön. Und ich mag, dass es hier nicht um die hundertste Shampoo Werbung geht, sondern um ehrliche Gefühle, Gedanken und Erinnerungen! Toll!


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