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Sonntag, 10. März 2019

Sensibelchen: SELBSTLIEBE - Was ist das eigentlich? Wofür brauch ich das?


Ich hab euch vor einiger Zeit bei Instagram gefragt, (wer mir noch nicht folgt, gerne hier lang!) ob ihr glücklich seid. Ich meine, so richtig glücklich, ohne wenn und aber und ohne Kompromisse. Ich war begeistert, wie viele tatsächlich abgestimmt hatten und wie schön es ist Feedback zu bekommen und, dass ihr tatsächlich Bock habt Dinge auch mit mir zu teilen, nicht nur anders herum. Danke dafür!

Was dabei raus kam hat mich ein wenig beschäftigt und ehrlich gesagt dazu bewegt am Folgetag diese Fotos zu machen und mich zu fragen - bin ich denn wirklich auch ohne Wenn und Aber glücklich? Hätte ich auf "JA" gedrückt und wäre das ehrlich gewesen?

 

Zuerst einmal: Knapp 42% stimmten für "Ja, ich bin glücklich, ohne Kompromiss", die anderen 58% für "Könnte besser sein". Allein die Aufgabenstellung, die Auswahl für euch war ein bisschen tricky, denn es gibt den Menschen, der immer, egal wie glücklich er ist sagt "Es könnte besser sein", das weiß ich, weil ich so einen Menschen einmal sehr gut kannte. Und mit ihm gelebt habe. Und zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich auch eher bei den 58%, denen ihr momentanes Glück nicht genug ist, gelandet wäre. Und das so gemeint hätte. 

"Es könnte besser sein", könnte es. Ich könnte im Lotto gewinnen. Ich könnte jetzt am Strand liegen. Ich könnte so reich sein, dass ich nie wieder arbeiten muss. Ich könnte, ich könnte. Aber ich bin nicht. Habe nicht. Realität nennt man das. Und das ist ein böses Wort. 

 

Für mich, und das ist ja jetzt ganz objektiv, also das muss ja nun mal jeder für sich selbst entscheiden, beginnt Selbstliebe nämlich beim Glücklichsein. Das eine bedingt für mich das andere nicht unbedingt - also, ich bin nicht gleich glücklich, weil ich mich selbst mag, oder ich mag mich nicht nur, weil ich glücklich bin. Und dann ist die Frage, ist dieses Glücklichsein genauso temporär, wie die Selbstliebe? 

Für mich gibt es nämlich meistens solche Zufriedenheitsphasen. Das hängt damit zusammen, dass ich nun mal eine Frau bin - Überraschung 💫 . Nein im Ernst. Hormone sind Dinge, die ich meistens nicht verstehe und die geben uns manchmal eben das Gefühl aufgebläht, zu dick, zu dünn, zu was weiß ich zu sein. Ich denke das kennt ihr. Wichtig ist, dass das Phasen sind, Momente, mal ein paar Tage im Monat. 

Aber sobald es so weit geht, dass ich generell unzufrieden und unglücklich bin, weil ich mich in meiner eigenen Haut unwohl fühle, dann muss etwas passieren. Es ist nämlich eine Sache, ob man gepredigt bekommt, dass man sich nicht von Idealen leiten lassen und sich selbst so lieben muss, wie man eben ist, auch plus minus 5 Kilo. Oder, ob man für sich selbst eben entscheidet, dass man ein bestimmtes Wohlfühlgewicht eben hat und da halten möchte, weil es einem damit gefühlsmäßig einfach besser geht.

 

Ich fühle mich nicht wohl, wenn ich 5 Kilo zunehme, hatte ich, mochte ich nicht. Bin ich deswegen jetzt nicht "in love" mit mir selbst? Hasse ich meinen Körper in einer bestimmten Form und bin deswegen nicht gut zu mir selbst?  

 

Worüber ich mir klar werden musste - und was ich euch auch empfehlen kann - ist, wovon meine Zufriedenheit abhängt. Wie kann ich mich selbst lieben? Was muss dafür in meinem Leben stimmen? Wovon mache ich mein eigenes Empfinden abhängig? Denn, ich bin der Meinung, dass dieses bedingungslose Lieben nicht funktioniert. Das kann ich bei meinem Partner, aber nicht bei mir selbst, denn mein Anspruch an mich ist zu hoch. Mein Stolz. Und das ist gut! Denn, ich bin mir etwas wert und daher hängt meine Zufriedenheit, mein vollkommenes Glück von äußeren Umständen ab, so schwer mir das zu sagen fällt...




Ich habe mich also gefragt, ohne das geplant zu haben - kam einfach so, denn meine Lebenssituation war so, dass ich irgendwie handeln musste - was ich will. 

 

Was ich wollte, für vollkommene Selbstliebe? Keine Ahnung. Was ich bekam? Phasen. Verdammte Phasen des Alleinseins, des Nachdenkens, des Heulens, des Vergleichens. Hat alles nicht funktioniert. Ich musste erstmal aus meinem Umfeld raus, manchmal geht das nicht anders und man merkt das erst wenn es hart auf hart kommt, unvermeidlich, dass es hilft. Sehr gut hilft. Hart ist, sehr sehr hart. Aber hilft. Besser macht. 

Dann hab ich gehungert. Meinem Körper viel angetan, ohne, dass ich drüber nachdachte. Nein, keine Essstörung, aber eine Art Bestrafung. Nicht, weil ich gesagt habe "ich mach das jetzt so", sondern, weil es einfach passierte. 

Phase 3? Verliebtsein. Gottseidank. Meine Rettung auch. Ohne, weiß ich nicht was bis heute passiert wäre. Phase 4. Vertrauen, heulen, zweifeln, und dann, endlich Phase 5, alles abschütteln, neu ordnen, genauso unsicher sein, aber auf dem richtigen Weg laufen!


Heute sage ich, ich bin glücklich. Ohne Kompromiss, jetzt gerade. Denn, ich habe alles was ich jemals wollte und noch mehr. Es gibt immer wieder Baustellen, die anders laufen könnten, aber ich habe entschieden, dass die mein Glück und die Liebe zu mir selbst nicht beeinflussen. Ich blende sie aus, wenn ich über mein Glücklichsein nachdenke, denn das Große und Ganze ist perfekt, annähernd. Ich will nie wieder ins Hamsterrad, laufen, laufen, laufen. Am meisten weg von mir selbst. Und wisst ihr was am meisten hilft, ohne jetzt kitschig wirken zu wollen, bedingungslose Liebe vom Partner! Das gibt mir alles und macht es mir so viel leichter mich auch selbst so anzunehmen wie ich eben bin. Weil er das tut. Und ich das auch kann. Muss, um selbst genauso lieben zu können. 

 

Punkt Nummer 1 also: Meine Selbstliebe, mein Glück hängt von einem Partner ab, dem ich blind vertraue und der mir das Gefühl gibt die beste zu sein. Wow, eine Erkenntnis. - Ich stelle mir jetzt vor wie viele von euch denken, dass das doch dann nichts mit eigenem Glück, unabhängiger Selbstliebe zu tun hat. Vielleicht nicht, vielleicht schon. Für mich, ganz alleine für mich persönlich, läuft das eben so. So fühle ich mich wohl. So nehme ich alles an was ich habe im Leben. So liebe ich mich selbst. Ja, irgendwo mache ich mich von jemandem, etwas, einem Gefühl, abgängig. Und bin okay damit. Mehr also ok. Denn das nennt man Vertrauen. Willkommen. 

Jetzt, wo ich das weiß, bin ich schonmal ein ganzes Stück weiter. Here we go...

 

 

 

- Forsetzung folgt, ganz sicher. -

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2 Kommentare

Sarah hat gesagt…

Was für ein schöner bewegender Post. Ich bin mittlerweile auch sehr zufrieden mit mir und meinem leben, klar, gibt es immer mal wieder schlechte Tage, an denen man sich oder alles in Frage stellt, aber das ist ja auch ganz normal :)
Liebe Grüße
Sarah

Jane hat gesagt…

Toller Beitrag! Und die Bilder sind perfekt!!


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