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Mittwoch, 30. August 2017

Personal: Wie Social Media meinen Blog zerstört...


Wie Social Media meinen Blog zerstört. Ein Thema, mit dem ich mich gezwungenermaßen beschäftigen muss und mit dem ich so meine Differenzen habe. Social Media ist omnipräsent, überall und jeder greift darauf zu. Und Blogs? Sind die jetzt ausrangiert?! Meine Gedanken und Erfahrungen dazu und damit gibt es nach dem Sprung...


Ihr Lieben, heute ist es einfach mal Zeit für ein paar persönliche Gedanken, abseits von Outfitideen, Schminktipps, Wohnungsupdates oder Rezepten. Denn alles das was hier sonst Platz auf meinem Blog hat, könnte schon bald verschwunden sein. Vielleicht erinnert ihr euch, dass ich vor ein paar Wochen in den Instagram Stories davon sprach meinen Blog komplett zu schließen, weil mich die momentane Situation so unheimlich runtergezogen hat. Und dabei habe ich dann auch festgestellt, dass ich zu viel hier in der Onlinewelt als selbstverständlich genommen habe. Dass ich vieles einfach hingenommen und abgewartet habe, bis etwas passiert. Was aber nie passiert ist: Der absolute Durchbruch. Und das ist okay. Es kann nicht jeder Top-Blogger werden, nicht jeder damit seinen Lebensunterhalt verdienen. Und obwohl ich das Bloggen seit 8 Jahren zu meinem Alltag zähle, war ich damit immer okay!
Ich habe mich also mit neuer Kraft dazu entschieden - auch dank vieler lieber Nachrichten, danke dafür <3 -, dass ich Lookslikeperfect.net weiter betreiben möchte! Die Arbeit hier liegt mir am Herzen und schafft für mich täglich einen Ausgleich, einen Grund aufzustehen und zu machen! 

All die Jahre habe ich mir mein Schüler- und anfangs auch das Studentenleben mit Kooperationen und langfristigen Jobs für den Blog finanzieren können. Nebenbei habe ich immer noch gearbeitet, weil das wichtig für meine Entwicklung und meine persönlichen Ziele war und vor allem, damit ich mir meine Reisen finanzieren konnte. Und damit bin ich ganz gut gefahren.
Als dann aber vor knapp 2 Jahren, vor allem Instagram immer wichtiger wurde und sich sogenannte Influencer heraus kristallisierten, - die ich auf keinen Fall herunter reden will, aber die einfach mit dem ursprünglichen Bloggedanken leider nichts mehr zu tun haben - da war für mich auf einmal alles anders! 
Ich habe es leider nicht geschafft eine Community aufzubauen, die mich komplett mitgezogen hat. Vielleicht wären es sonst mittlerweile auch 10k oder mehr auf meinem Instagram Profil. Sind es aber nicht! Und ich weiß auch nicht genau warum das so schlimm ist, denn Instagram, Facebook & Co. sind Apps, die schnelllebig sind und, die jeder benutzen kann. Mit ist absolut bewusst, dass es genau darum geht - Nutzerfreundlichkeit und die Möglichkeit wirklich jeden zu erreichen, aber durch sogenannte Algorithmen ist ja auch das mittlerweile nicht mehr möglich. Aber Blogs sind Arbeit, Persönlichkeit und Konstanzen.

Und da liegt auch mein Problem: Mit knapp 2500 Followern auf Instagram bin ich nichts mehr wert. Ist mein Blog nichts mehr wert. 

Seit Monaten muss ich um Kooperationen bangen, nahezu betteln. Mir Dinge anhören von Firmen und Agenturen, die nicht einmal existierten als ich anfing zu bloggen, die mich mittlerweile so klein machen und so traurig machen, dass ich zwanghaft versuche das alles noch zu rechtfertigen. Und das muss jetzt ganz ehrlich einfach mal raus!
Wenn es Nutzern, die 10k oder mehr Follower auf Instagram haben möglich gemacht wird eine Funktion zu nutzen, die Links zu Blogposts oder Partnern in den Stories einbindet, dann fragt sich noch jemand warum die Kluft zwischen denen und uns (mir und vielen Bloggern, die liebevoll ihren Content pflegen, aber in den Augen der Agenturen und Firmen einfach nichts mehr wert sind) so groß geworden ist?! Wie sollen wir denn da noch mithalten, wenn uns nicht die gleichen Chancen geboten werden? Unsere Beiträge bewusst klein gehalten werden und die Möglichkeit zu wachsen oder eine Community aufzubauen nur noch bedingt gegeben ist! Ich könnte weinen, weil das so unfair ist.

Es gibt mittlerweile so viele Beiträge dazu - von großen Bloggern, von kleinen Bloggern. Weil es einfach keinen Spaß mehr macht. 

Als Beispiel: Möchte ich eine Kooperation mit einer Firma / einem Onlineshop starten, dann bekomme ich meist diese Bedingungen: Bitte Followerzahlen oder Kanäle, auf denen ich aktiv bin angeben und dann soll geprüft werden, ob ich zu ihnen passe (...).
 Der Witz ist: Ich "bewerbe" mich mit meinem Blog, meinen über 5000 Followern, die der Blog hat, ohne Social Media. Mit 20 Tsd Klicks im Monat. Aber das interessiert nicht - Instagram und Facebook unter 10k? : "Es tut uns leid dir mitteilen zu müssen, dass du nicht zu unserer Zielgruppe passt / deine Themen nicht zu uns passen / wir aktuell keine neuen Kooperationspartner suchen(...)". 


Es ist mittlerweile so, dass ich meinen Blog kaum noch tragen kann. Und ich will hier nicht reich werden, aber es muss etwas passieren, damit ich den Blog überhaupt noch finanzieren kann. Denn sonst schmeiße ich mein Geld, das ich mittlerweile ausschließlich über einen Nebenjob finanziere zum Fenster heraus. Das hier ist ein offener Brief an Agenturen, Firmen und User, dass (gekaufte) Followerzahlen nicht immer alles sind! Dass "Fame" nicht immer das beste Werbemittel ist und, dass es Menschen gibt, die tatsächlich Herzblut in Blogposts und Fotos stecken und sich nicht auf Produktplatzierungen ausruhen. Ich möchte weiter bloggen! Ich liebe meinen Job hier! Und ich werde nicht aufgeben. Aber man darf ja auch mal Dampf ablassen, oder?!
Natürlich gibt es Menschen, denen ich ihren Erfolg absolut gönne - Mädels, die einen wunderbaren Blog führen, der von ihrer Social Media Arbeit begleitet wird. Die 100k verdient haben, sich erarbeitet haben und die ich dafür unheimlich bewundere! Dazu gehören unter anderem Sophie, Angie, Nina, Anna Laura, Marina, und viele andere <3  Und ich hoffe, dass ich da irgendwann auch mal sein kann - Stolz auf mich sein kann!

Und so gibt es auch Kooperationspartner, die immer noch an mich glauben, mich unterstützen und auch Agenturen, auf die ich immer zählen kann! Danke!
Ich wünsche mir nur, dass wir Blogger wieder mehr wert werden, wieder besser gesehen und gelesen werden, denn das ist so wichtig! Die Branche, die sich hier von selbst über die letzten 10 Jahre entwickelt hat, stirbt sonst... 


Social Media zerstört meinen Blog!
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7 Kommentare

Unknown hat gesagt…

Oh wow!! Ich bin beeindruckt von deinen so ehrlichen Worten. Ich muss dir bei allem recht geben. Es ist wirklich nicht einfach geworden und gerade solche Blogposts wieder dieser hier, gehen einfach unter, weil Instagram& Co. viel mehr zählen.
Ich hoffe aber, dass du auch weiterhin die Kraft hast, solch tollen Beiträge zu schreiben. :)

Liebe Grüße
Kathleen von www.kathleensdream.de

Heloise Roubaud hat gesagt…

Toller Text! Mir geht es ähnlich, allerdings habe ich überhaupt nie mit FB & Co. angefangen, mich gibt es nur auf dem Blog, alles andere finde ich zu anstrengen und wenn ich deshalb für manche Firmen nicht in Frage komme, haben sie eben Pech gehabt. Ich verstehe aber schon, dass das frustrierender für dich sein muss, wenn du mal davon leben konntest und plötzlich geht das nicht mehr =/
Love, Héloise
Et Omnia Vanitas

Unknown hat gesagt…

OMG ich kann dir gar nicht sagen WIE SEHR ich mit dir fühle liebe Alena!!!
ich blogge zwar erst seit 2 1/2 Jahren, aber inzwischen habe ich mir ein recht große Community auf meinem Blog aufgebaut ... die Statistiken sind echt super und wachsen weiter, was mich natürlich sehr freut! aber auf Instagram Fehlanzeige ... da bin ich ein Winzling und weiß mir mittlerweile auch nicht mehr zu helfen :/
und das kommt das große Problem: mögliche Kooperationspartner machen sich nicht einmal die Mühe in mein Mediakit reinzuschauen, dass ein Top-Statistik aufweist, sie schauen nur auf dei Followerzahl bei IG ... ich HASSE ES!!! so ist es kein Wunder, dass man weiterhin im Wachstum gehemmt wird!

doch einen Rat habe ich leider auch nicht ... egal was ich unternehme - und ich betribe recht viel Aufklärungsarbeit bei PR-Agenturen und Unternehmen, die an Kooperationen interessiert sind - man stößt auf taube Ohren.

ich danke dir für den Mut, den du mir doch mit deinem Beitrag machst, einfach nicht allein zu sein! liebste Grüße,
❤ Tina
http://liebewasist.com

Christine hat gesagt…

Das ist eine sehr traurige und bedenkliche Entwicklung. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass sich auch das wieder ändern wird. Immerhin hört man schon erste Stimmen, die zeigen, dass es statistisch den Firmen gar nichts bringt so groß auf Instagram und Follower (Fake-Follower...) zu setzen und sie teilweise durch Kooperationen mit solchen Bloggern wirklich maue Ergebnisse erzielen.
Letztlich habe ich das Gefühl, dass gerade Instagram echt eine künstlich große Blase ist...
Das hilft dir zwar im Moment nicht weiter, aber irgendwann werden die Firmen auch wieder umdenken müssen...

Christin Sophie hat gesagt…

Du hast so recht. Ich blogge nun mit meinem richtigen Blog ein Jahr. Vorher waren es immer eher halbherzig geführte Blogs. Doch Instagram ist hier leider für jede Firma wichtiger. Meine Bilder sehen 10-20% meiner Follower und sie schwinden dahin. Schade, dass das alles so geworden ist.
Liebe Grüße
Christin Sophie

Shadownlight hat gesagt…

Hey, ich kann deinen Unmut sehr gut verstehen und unterstütze dich in jedem deiner Worte. Auch ich blogge seit 7 Jahren und habe den Eindruck, dass die Schwerpunkte der Unternehmen ganz anders gelegt wurden. Ich selber lese immer noch lieber Blogs als mir Instagrambilder anzusehen. Ich mag das Persönliche, Texte ... und hoffe es wird sich bald wieder ändern.
Liebe Grüße!

Anonym hat gesagt…

Wow, danke für diesen Post. Ich habe genau das gleiche Gefühl. Das Blogs super unwichtig geworden sind. Deswegen versuche ich genauso viel Energie in meine Social Media Aktivitäten zu stecken, damit es irgendwie weitergehen kann. Aber dass es unfair zugeht, man nicht die gleichen Chancen bekommt, stimmt absolut und ist scheiße. Trotzdem solltest du nicht aufgeben. Irgendwann wird der Instagram Hype vorbei sein und dann haben wir immer noch unsere Blogs. Es ist unsere Versicherung sozusagen. :)

Liebst
Eve von www.eveblogazine.com


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