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Donnerstag, 20. April 2017

#UniDays: Sommersemester Start

Das Sommersemester ist da! Und ich habe am ersten Unitag gestern schon so viel erlebt, in dem ihr euch sicher auch wieder findet, dass ich daraus eine neue Kategorie machen möchte. In #UniDays gibt es jetzt ab und an kleine Geschichten aus meinem Unialltag, die ich mit euch teilen möchte. Und nehmt nicht alles ganz so ernst ;-) Los geht´s nach dem Sprung...



Hach, das Sommersemester. Da ist es wieder! Und Hallo Uni Siegen, ich lebe auch noch! Ja, es ist lange her, aber ich bin jetzt wirklich bereit dich öfter zu sehen. 

Gott, die letzten 5 Semester waren ein Chaos. Aber - Ich habe mir sagen lassen, dass das bei Studenten, die den Bachelor of Arts machen, eben so normal ist. Man hat eben seine Projekte und die werden einem auch wärmstens ans Herz gelegt, denn wer keine Praktika oder Leistungen vorzuweisen hat, der hat den falschen Studiengang gewählt. So war auch ich die letzten Jahre eigentlich mehr mit Kontakteknüpfen, Blog- und Öffentlichkeitsarbeit und Instagramming beschäftigt. #shameonme
Gut, aber irgendwann kommt der Ernst des Lebens vor dem wir Studenten alle den Schwanz einziehen und nachdem ich beim Kurse wählen vor einigen Wochen einen Studenten aus Semester 30 (!!!) fand, ist es auch mir wie Schuppen von den Augen gefallen: Ich bin in Semester 6! Hallo Welt!

Ich möchte wirklich bald mal voran kommen, mein Leben irgendwie in eine Richtung lenken und dazu gehört als erstes Mal der Abschluss, der Bachelor. Uff. 
Ich habe also gestern Abend voller Erwartungen meinen Wecker auf 7:00 Uhr in der Früh gestellt, den dann heute Morgen zweimal weg gedrückt und dann aber tatsächlich um 8:01 Uhr das Haus verlassen. Challenge accepted, dieses Semester wird Spaß machen! 
Nicht, dass ich mein Studium nicht mag - nein, eigentlich mag ich es wirklich nicht - , aber es ist so holprig, so nicht ganz linear und vor allem verdammt langwierig. Ich und die Uni, wir mögen uns. Am liebsten mag ich sie sogar von zuhause aus. Aber das liegt nicht an der Uni selbst - nein, das ist so wie mit einem nervigen Verehrer: Irgendwie fühlst du dich geschmeichelt, aber du würdest nein sagen wenn es drauf ankommt. Vielleicht liegt es daran, dass ich immer weg wollte und es dann doch nicht getan habe. Vielleicht hätte ich doch nicht die erste Chance auf einen Studienplatz ergreifen sollen, die ich hatte. Vielleicht ist es das Regenwetter in Siegen das mich einfach am liebsten zuhause im Bett bleiben lässt. Oder einfach der mangelnde Ehrgeiz, den ich in 3 Jahren irgendwie nie entwickelt habe. 
Nun gut, Semester 6 - es nutzt ja nichts - let´s do this! (Dachte ich mir überraschenderweise heute Morgen!...)

Ich bin also zuerst einmal zum Zug gefahren. Obwohl - zuerst einmal habe ich das Auto frei gekratzt, denn Mitte April friert es noch nachts. Die Ironie habt ihr hoffentlich verstanden - es gibt nichts Dümmeres, als Frühlingsbereits in knöchelfreien Jeans und Slippern vor dem Auto zu stehen und sich zu fühlen als hätte ein dickes Kind sein Eis auf deine Füße fallen lassen! Wieso muss das sein?!
Frierend, angeschlagen und ein wenig verwirrt bin ich dann also am Bahnhof angekommen und wurde sogleich empfangen - von einem besoffenen Fahrradfahrer, der sein "Bike" vor meine Füße fallen ließ. Womit die wieder aufgetaut waren, sich aber anfühlten wie eine der schockgefrosteten Rosen, die beim Aufprall zerspringen. Bildlich habe ich mir genau das vorgestellt und mich dabei innerlich weinend von all meinen Schuhen verabschiedet - die brauche ich ohne Zehen ja nicht mehr!
Noch in Gedanken quatschte mich besagter Konsument auf zwei Rädern (mittlerweile dann auf zwei Beinen) von der Seite an und hilfsbereit wie ich bin, habe ich ihm gerne verraten wann der nächste Zug kommt. In 10 Minuten. Fein, damit war ich ihn vorerst los. - Hätte ich nur gewusst...

Sein "Bike" ließ er neben mir stehen und wankte dann Richtung Bahnschalter, dabei den vollen Bahnsteig begrüßend. Mensch, manche Leute sehen die Welt wirklich zu positiv. Und wie sich dann heraus stellte, als die Regionalbahn einfuhr und ich mir in den zwei vollen Abteilungen noch einen freien Platz erkämpfen musste, liebte der Typ es scheinbar unendlich sich Freunde zu machen. Sogleich hüpfte er nämlich auf den freien Platz im Vierer neben mir und faselte Unverständliches von "erster Klasse" und "Fahrradrennen". Weil ich absolut keine Lust auf betrunkene neue Freunde habe - davon habe ich genug ;-) - und es nichts Schlimmeres gibt, als sich gezwungen mit jemanden unterhalten zu müssen, den man für absolut peinlich hält, habe ich irgendwann aus dem Fenster in die andere Richtung geblickt und versucht meine Umwelt (und vor allem die Alkoholfahne!) zu ignorieren. Danke Gott, für meinen leeren Magen!
Sogleich erkundigte sich mein neuer nach sämtlichen Substanzen duftender Freund , ob ich ein Hörgerät hätte und ihn nicht verstehen würde. - bleibt stark, du kennst diesen Mann nicht. - und beschimpfte mich als "arrogante Schlampe" als ich versuchte einfach ruhig zu bleiben bis sich ein großes Loch auftäte, um mich zu verschlingen. Hölle, Hölle, Hölle. 

Nach einigen unverständlichen Witzen über Hörgeräte hatte er es dann wohl tatsächlich gecheckt, sprang auf, ging so schnell wie er zuvor gekommen war - zum Glück bot sich ein neues Gesprächsopfer an, um mir die Last von den Schultern zu nehmen. Amen. Und sorry Mädel.

Bis zur Uni ging dann mal alles gut. Der Bus war pünktlich, die Sonne schien und meine Füße waren nur noch halb gefrorene Mangos. Passt schon.
Und Hallo Hörsaal, dich habe ich ja nicht vermisst. Hier sind die Plätze nämlich so ungefähr an Hobbits gemessen worden. Dicke Menschen dürfen der Uni fern bleiben und sowieso lange Beine braucht hier auch niemand! Ich stelle mir jedes Mal vor wie ich meine Beine 90 Minuten lang verknoten muss, wie beim Twisterspiel, damit ich überhaupt ordentlich sitzen kann. Und Gott, habe ich Twister gehasst!
Die gute Vorlesung mit einer neuen Dozentin, die einfach nur eine Chance wollte, wurde relativ schnell ziemlich nervtötend. Wenn nämlich 300 Studenten aus 3 verschiedenen Studiengängen aufeinander treffen, die alle eine eigene Meinung haben, dann knallt es immer irgendwo. Da betreten Hipster den Raum, gefolgt von Menschen, die ich eher im Chemie Labor erwarten würde, und die blonde Barbie wäre auch besser woanders hin gegangen - aber hey, bewerten wir nicht alle?! Oder muss ich mich dafür jetzt schämen. Bei vielen lag ich dann im Laufe der Vorlesung leider goldrichtig. Hundert Punkte für den Kandidaten! Barbie fragte die Dozentin, ob sie nicht doch eine Klausur statt einer Hausarbeit schreiben könne "Das sei so üblich!" - wenn ich Frau Medienwissenschaft gewesen wäre, dann hätte ich ihr die Extensions über den Mund geklebt und sie ganz vorsichtig aus dem Hörsaal geschoben. Da fragt man sich wie manche Menschen ihr ABI bestanden haben...Oder sind wir auf einmal bei "Wünsch dir Was" ? Gut, wenn das so ist, dann möchte ich lieber gar keine Prüfung machen und einen Kaffee trinken gehen, bitte! Ja? Danke!

Warum muss man denn immer alles hinterfragen?! Ich war wirklich bemüht mein genervtes Stöhnen bei manchen Fragen zurück zu halten. Wenn man so eng zusammen gepfercht in den Reihen sitzt, dann sollte man sich benehmen können. Würden das mal alle ernster nehmen, würde ich auch ab und zu was von dem mitkriegen was die oder der da vorne vermitteln will. Polly Pocket hinter mir ließ ihr Smartphone auf meinen Kopf fallen, das dann lautstark unter die Sitzreihen polterte. Der Typ mit dem Afro neben mir war sogleich bemüht der Schönheit ihr heiliges Telefon wieder zu beschaffen und rieb sich dabei ganz ungeniert an meinem Strickpullover. - ganze 4°C in Siegen und ich muss rumlaufen wie die esoterische Freundin, die meine Mama mal hatte. Läuft. - , um mir zu sagen, dass der ja wirklich unglaublich weich sei. Okay, ich entschuldige mich, Afro war einfach bloß nett. Und offensichtlich extrem schwul. 
Links neben mir eine Türkin mit Kopftuch, was ich absolut respektiere, aber hier prallen wirklich Welten aufeinander, denn Polly Pocket hinter mir hatte im gleichen Moment absolut NICHT gecheckt, dass draußen 4°C waren, ihre Mädels fielen nämlich ebenfalls fast in die vordere Sitzreihe. (Falls ihr wisst was ich meine...!) Zum Glück hatte sie ihr Handy schnell für ein paar Selfies wieder, denn die Vorlesung drehte sich ja schließlich um soziale Medien, richtig?! Oh man... Ich glaube fast, dass viele von denen denken, dass man mit einem Abschluss in Medienwissenschaften endlich Instagramstar werden kann, jippie! Na dann viel Glück euch ;-)



TO BE CONTINUED...




*Waffeln und Smoothies gibt´s übrigens bei Campus Lounge
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1 Kommentar

Unknown hat gesagt…

Hallo liebe Alena! Ich habe deinen Blog gerade entdeckt und bin total begeistert! Du kannst echt super gut schreiben und es ist sehr unterhaltsam sich deine Unidays durch zu lesen. Ich finde es toll wie du so ehrlich vom Unileben erzählst! Mach weiter so! (In dein Blog design habe ich mich übrigens auch verliebt!)

Ganz liebe Grüße
Fabienne
http://www.fabiennemaxi.com


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