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Mittwoch, 25. Mai 2016

Wanderlust - Ausbrechen, Leben & Lieben...





Ich erinnere mich noch an die Zeit, als Urlaub bedeutete, dass Mama und Papa entschieden hatten wo es hingeht - dann wurden die Koffer gepackt, am späten Abend oder mitten in der Nacht das Auto beladen und ab ging es zum Flughafen oder auf große Reise auf die Autobahn! Das war so wunderbar magisch, man hat die Augen geschlossen und dann wachte man auf in einem anderen Land. Einen Morgen waren wir schon am Meer, in Frankreich auf einem Rastplatz und die Vorfreude war so groß, dass wir Kinder aus dem Auto heraus platzten und die ersten Möwen fütterten. Frühstück in einem ganz bestimmten kleinen Café mit den besten Croissants, die ich je hatte. Perfekter Sonnenschein und zwei kleine Mädels, die es nicht besser wussten. - Das kommt mir heute alles so unwirklich vor. Ich blicke auf mich selbst hinab als wäre es mir nicht einmal selbst passiert. So erzählt die Erinnerung Geschichten und ich weiß nicht einmal, ob sie stimmen...

Heute ist das Reisen wichtiger, als je zuvor. Travel Blogs und Insta Accounts betitelt mit "Wanderlust" machen es mir schwer das Reisen nicht auch zu vermissen und als ultimatives Ziel anzusehen! Und wäre das so einfach wie damals, dann wäre ich schon längst nicht mehr hier, an meinem Schreibtisch. Aber genauso groß wie die Reisewelle unter jungen Menschen, das Ausbrechen wollen und die Sucht nach neuen Welten und Freiheit, ist auch die Angst im Alter nichts mehr zu haben von diesem schönen Lifestyle! Das Leben ist teuer. Und hey, das merke ich jetzt schon. 

Ich möchte so gerne über die Feiertage ans Meer. Ab ins Auto, Schlafsack und Zelt, das Nötigste. Und dann mache ich es doch nicht. Vielleicht hab ich zu viel Angst vor der Spontanität. Wenn die mich einmal packt werde ich unvorsichtig. 
Ich möchte so gerne Urlaub in Griechenland machen. Da war ich noch nie! Auf Zakynthos Schildkröten sehen, Santorin im Abendlicht. Aber wer finanziert mir das?! 

Und dann werde ich jedes Mal so unzufrieden. Sehe nur noch perfekte Accounts mit perfekten Körpern, Haaren und Orten. Ich, der Elefant mit den dicken Beinen, den kurzen Struppeln und dem untrainierten Bauch sitze hier im verregneten Siegen, das ich in und auswendig kenne, und schmolle. Das ist was dieser Wahn mit mir macht. Es ist nicht mehr bloß der Zwang dünn und schön zu sein - nicht mehr nur sportlich und vegan sein zu müssen - nein, jetzt muss ich auch noch jede Woche in einem anderen Land, an einer anderen Küste verbringen. Also sage ich mal wieder den Kampf an, bleibe zuhause. Weil mal im ernst?! So läuft das Leben nicht...





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1 Kommentar

Joann hat gesagt…

Toll geschrieben und wirklich haargenau das, was mir zur Zeit im Kopf herum schwirrt. Auch ich möchte mal wieder weg, einfach eine Auszeit nehmen — und die braucht jeder Mensch mal. Eine Auszeit von dem gewohnten Umfeld. Ich liebe es zu reisen. Nur leider ist das heutzutage schon Luxus, wenn man an andere Orte fahren oder gar in andere Länder fliegen kann. Ich würde auch so gern die Welt sehen und kennenlernen, aber im Moment verweile ich wie du daheim :( Aber hey, man sollte ich das beste draus machen, nicht wahr?! :)

Lieben Gruß
Joann

http://mnply.blogspot.de


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